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In den alten Mythen wird Saturn als der Janusköpfige bezeichnet. Janus hat ein doppelköpfiges Antlitz, mit einem Gesicht schaut er zurück und mit dem anderen Gesicht schaut er nach vorne, d.h. er sieht in die Vergangenheit und in die Zukunft.
Als Bindeglied zwischen Vergangenheit und Zukunft lehrt er uns zunächst den Rückblick, also die Retrospektive.
Denn erst aus der Rückschau, dem Bewusstwerden was hinter uns liegt, erwirkt sich die Prospektive,
die Vorschau
oder besser gesagt die Vorausschau.
Prognose sagen wir meist dazu.
Was kann uns Astrologen der Janusköpfige lehren, wenn er nach einer Wanderung von 28 Jahren wieder einmal in der Waage steht?
Dazu müssen wir einen Blick wagen in die Rhythmen des Saturns.
Saturnzyklen sind langjährige Zeitperioden.
Wir wissen der Planet braucht ca. 28 Jahre, um wieder im selben Zeichen zu erscheinen.
Das erste Mal begegnen wir ihm – astrologisch nennt man das Saturn-Return - im 28. Lebensjahr, wenn der Saturn im Transit über den Radix-Saturn unseres Horoskops zieht.
Nachdem wir jetzt bereits 28 Lebensjahre auf dieser Welt verbracht haben und unsere Persönlichkeit mehr und mehr in der Materie verankerten haben, kommt er zurück zum Saturn unserer Geburt. D.h. ein Umlauf ist beendet und ein neuer beginnt..
Zu diesem Zeitpunkt hält er uns den Spiegel vor und fragt: „Willst Du so weiter machen wie bisher?“ Wem immer ich diese Frage bisher übersetzt und in meinen Beratungen gestellt habe, der antwortete meist mit: „NEIN.“ Und das ist eine gute Antwort.
Denn erstmals ist der Mensch bereit zurück zu blicken! Was hat er bisher erreicht? Was fehlt noch? Wie soll es weiter gehen? Stellt er sich offenen Sinnes diesen Fragen, wird er eine Wende einleiten in seinem Leben.
Er begreift jetzt beginnt der Aufbau seiner psychischen Qualitäten im Leben
und so wird er fortan nicht mehr ausschließlich all seine Energien in die Materie hinein lenken.
Der Mensch erlebt sozusagen seine 2. Geburt und die nun folgende Entwicklung vollzieht sich mehr inwendig, wird mehr die seelischen Aspekte seines Lebens betreffen. Wenn er Saturn dann im Alter von 56 wieder begegnet, wird er dessen Frage ganz anders beantworten können, als noch vor 28 Jahren.
Er ist sozusagen psychisch gereift und damit alt genug geworden, abzugeben.
In einer bildhaften Metapher wird dies vielleicht besser verständlich.
Das Apfelbäumchen wächst von einem kleinen dürren Stämmchen, mit jedem Jahresring ein wenig mehr. Irgendwann ist es ein stattlicher Baum mit einem großen Stammdurchmesser geworden. Im Laufe der vielen Jahre hat der Apfelbaum eine große, mächtige Krone bekommen. Und jedes Frühjahr schmückt er sich mit einem herrlichen Blütenkleid, lässt sich befruchten, damit er im Herbst viele, vollreife, saftige Früchte abgeben kann.
Mit 56 Jahren überblickt der Mensch 2 x 28 Lebensjahre. Was hat er alles erfahren? Was ist ihm jetzt noch oder wieder wichtig? Jetzt erkennt er allmählich den Wert der von ihm erarbeiteten Erkenntnisse und ist bereit diese Früchte herzugeben. Dieses Abgeben ist nicht materiell gemeint. Vielmehr geht es darum fortan seine Lebenserfahrung anderen mitzuteilen und bewusst zur Verfügung zu stellen.
Gelingt ihm dies, dann erlebt er eine Geburt hinein ins Geistige. Es ist seine 3. Geburt unter Saturn, die ihn einführt in die Lebensjahre von 56 – 84. Je älter er von nun an wird, umso mehr wird er, bildlich gesprochen, zu Wein oder zu dem, was wir uns oftmals an unserer Seite wünschten, einen weisen alten Mann oder eine weise alte Frau.
Erinnern wir uns an diesen Wunsch tief in unserem Herzen, dann gelingt es uns zu dem zu werden, was wir schon immer waren oder sind. Nur jetzt geschieht es bewusst.
Im Alter von 84 Jahren sind wir voll ausgereift im geistigen Sinne. Ob es hier noch eine 4. Geburt – also die Jahre von 84 – 112 geben wird, das wird allein die Zeit uns lehren.
Im 84. Lebensjahr treffen sich zwei große kosmische Rhythmen. In dieser ganz besonderen Zeit verbindet sich die dreifache Periode des Saturns mit dem Return des Uranus.Ihre
Angela Preis-Hartmann
Astrologin + Heilpraktikerin
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