Die Weisheit des Narren ~ Teil 4

Eine Reise durch die 22 großen Arkanen des Tarot

Nachdem nun die erste Siebenheit abgeschlossen wurde, spiegeln sich deren Gesetzmäßigkeiten in der zweiten Siebenheit der großen Arkana wieder, die nun gleichsam die Aufgabe einer Mittlerfunktion vertreten, um auch die dritte Siebenheit zu erreichen.

Die Vorstellung, die im nächsten Schritt vermittelt werden soll ist die, des Gleichgewichtes in jeder Beziehung. Die 8. Arkane GERECHTIGKEIT sitzt in der Mitte der polaren Säulen von Gut und Böse, von Tag und Nacht, achtsam hält sie Waage als auch Schwert.

Wurde die geheime Wissenschaft zunächst theoretisch studiert und schriftlich durch die Thorarolle der Hohepriesterin vermittelt; später dann vom Hierophanten mündlich überliefert als auch in die Praxis überführt; so erscheint nun dem Wanderer auf dem Pfade die Gerechtigkeit in der vollen Strenge ihrer Konsequenz.

Schrecklich für den EGO-Magier - ihn trifft das Schwert, aber gerecht - für den wahren Eingeweihten, denn er erhält die Gelegenheit zum „Ausgleich“. Hat man die Wahrheit im Inneren erkannt, dann wird man auch Mut haben; dies ist der Prüfstein der Gerechtigkeit, der sich in der KRAFT (der 11. Arkane) offenbaren wird, der Mut dem Tode entgegenzusehen, aber auch Mut dem Leiden und den Menschen gegenüber ermöglicht den nächsten Schritt, hin zum 9. Arkane des Eremiten.

Der EREMIT nimmt die Mitte ein zwischen 6. (Scheideweg) und 12. (Gehängter). Der graue Mantel des Apollonius (= der Eingeweihten) gewährt ihm Schutz, die innere Weisheit leuchtet ihm in der verborgenen Lampe und der Stab zeigt an, daß der Weise immer bewaffnet ist, um gegen Ungerechtigkeit und Irrtum zu kämpfen.

Vergleicht man die Arkanen 6, 9, 12, so erkennt man, daß der junge, bartlose Mann am Scheideweg, den „Weg der Tugend“ genommen hat. Durch die angenommene Lebensaufgabe wurde Erfahrung errungen, das hat aus ihm einen klugen, alten Mann gemacht und diese Klugheit vereint mit der „Inneren Weisheit“ führt ihn sicher auf die höhere Ebene, die er in der 12 erreichen will.

Der Pfeil des göttlichen Genius (aus der 6. Arkane) ist ihm zum Stab geworden, d.h. er hat die Inspiration der höheren Ebenen empfangen und sie auch anwenden können, die strahlende Aureole in welcher der Genius (der Erzengel Raphael) schwebte, erstrahlt nun als „innere Weisheit“ in jener Laterne, die den Eingeweihten führt; gerade den nächsten Schritt klar sehen zu können, das ist das Resultat seiner langen Bemühungen

Nachdem im Eremit die höhere Gesetzmäßigkeit erkannt wurde, kommt der Eintritt, bzw. erfolgt der Durchtritt in das Das RAD des LEBENS (10. Arkane), denn nur hier, innerhalb des Lebenskreises, liegt das Glück in der Anwendung und Umsetzung des Gelernten.

Aus Anwendung und Umsetzung der inneren Gesetze, ergibt sich folgerichtig ein immer besserer Zugang zur Inneren Weisheit.