Liste der Artikelreihe: Tarot ~ Spirituelles Wissen


Die Weisheit des Narren ~ Teil 9

Eine Reise durch die 22 großen Arkanen des Tarot

Geschah das Erwachen des Geistes in der Station der SONNE, so finden wir ab der 20. Arkane den Übergang von der materiellen Welt in die göttliche Welt, wo die Materie und ihre vier Elemente, nur noch als Funktion Gottes dient. Der Körper des Menschen erneuert sich vollständig und die Welt der Materie beginnt ihren Aufstieg zu Gott.

Diesen Aufstieg verkündet der Erzengel der Auferstehung; erscheinend mit feurigen Flügeln, umgeben von strahlender Aureole bläst Gabriel die Posaune des letzten 20. GERICHTS. Ein rotes Kreuz auf weißem, quadratischem Grund spricht von durchgeistigter Materie und so öffnen sich Gräber und Särge auf der Erde, ein Mann, eine Frau und ein Kind kommen daraus hervor, ihre Hände faltend zum Zeichen der Anbetung.

Was hier geschieht ist das Erwachen aus der Natur (= der Natura naturata) in der Natur (der Natura naturans), als Metapher deuten die Sakrophage (= die Seele innerhalb der Welt an) stehend und den Körper als Transportmedium (-vehikel) nutzend, erfolgt die Rückkehr zur göttlichen Welt. In der Auferstehung aus der Materie, gewinnt der Geist die Herrschaft über sich selbst zurück.

Der Aufstieg der Materie aber schreitet nun Stufe um Stufe weiter hinauf, denn das Leben erneuert sich durch seine Eigenbewegung. An dieser Station angekommen erhielt Christian Rosenkreuz an einem Abend vor dem Ostertage, durch den Schall der Posaune die Aufforderung des Engels zur Chymischen Hochzeit des Königs und der Königin zu kommen; doch dies ist eine andere Geschichte.

Aber was vielleicht damit gemeint sein könnte zeigt der nächste Schritt, 21. Die WELT. Das Erwachen aus der Welt in der Welt führt zum tanzenden Androgyn, der in der Mitte eines ovalen, grünen Kranzes stehend, eine Stabspirale in jeder Hand halten, ein Bein hinter das andere gekreuzt hat (wie beim Herrscher und umgekehrt beim Gehängten).

In den vier Ecken finden wir die fixe Achse der Einweihung im Tierkreis, die den vier Zeichen der Evangelisten. bzw. der die vier Teile der Sphinx entsprechen: Mensch - Löwe - Stier – Adler; oder auch Wissen, Wollen, Wagen, Schweigen. Die gesamte Arkane „Welt“ stellt den Makrokosmos und den Mikrokosmos dar, d.h. Gott und die Schöpfung oder das Gesetz des Absoluten.

In den vier Ecken, soll ja bekanntlich Glück drinstecken und so wurden aus den vier Buchstaben des heiligen Tetragrammatons auch die vier magischen Waffen des Tarot: Der Stab - Jod - Feuer, der Kelch - He - Wasser, das Schwert - Vav - Luft und die Münze - He - Erde. Zwischen dem Heiligen Wort, das Gott darstellt und dem tanzenden Androgyn befindet sich im Mittelteil des Bildes der Kreis, die Ellipse, die die Natur und ihren regelmäßigen, d.h. gesetzmäßigen und schicksalhaften Ablauf symbolisiert (deshalb wird der Tarot = Rota, auch als Rad bezeichnet).

Die tanzende Figur in der Mitte stellt den MENSCHEN bzw. die Menschheit als ADAM-EVE dar, d.h. als Mannfrau oder auch als Adam cadmon. Hier zeigt sich wie „der Mensch gedacht war und ist“ von Gott; als Einheit innerhalb der Polarität.

Aber auch die drei Begriffe der großen Reihe des Absoluten: das undurchdringliche Absolute, das EN SOPH der Kabbalisten, das PARABRAHM der Hindus, setzen sich in der 21. Arkane wie folgt zusammen:

Diesen Aufstieg verkündet der Erzengel der Auferstehung.
Der Geist des Absoluten oder Gott wurde offenbart in der 1. Siebenheit,
der Arkanen von 1 - 7.
Die Seele des Absoluten oder der Mensch wurde geoffenbart in der 2. Siebenheit,
den Arkanen von 7 - 14.
Der Körper des Absoluten oder das Universum wurde offenbart in der 3. Siebenheit,
den Arkanen 14 - 21 des Tarot.

„Die Welt“ zeigt also das Endergebnis der ganzen Arbeit 3 x 7 = 21

In den vier Ecken findet man die vier großen Symbole; in der Mitte die Aktivität dieser Symbole untereinander; und all das - dargestellt vom tanzenden Androgyn in der Form des alchemistischen Sulphur. 22 Blätter bilden die Ellipse, die man nun als die 22 Buchstaben des hebräischen Alphabetes aber auch als die 22 großen Arkana betrachten kann.

Das Gesetz der Siebenheit liegt im Zentrum, es ist der tanzende Androgyn selbst. Da sich diese Siebenheit im Mittelpunkt von 3 Kreisen befindet, welche die drei Welten darstellen, ergibt sich, die Bestätigung im Zahlenwert von 21. ~

Waren in der 21. Arkane die vier Werkzeuge zum Wort Gottes geworden, in den 4 Ecken der Welt und galt für den tanzenden Androgyn nur noch das Wort; so war die 21. „Die Welt“ die höchste menschliche Ebene, die man erreichen konnte.

Der 0. NARR hingegen ist die höchste göttliche Ebene;


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