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***Und sie folgten dem Stern***


~ Die heiligen Drei Könige und ihre Gaben ~ astrologisch betrachtet.

Am 06.01. ist das Dreikönigsfest – Epiphanias und wir feiern die Ankunft der drei Magier – Weise – Astrologen aus dem Morgenland. Die Magier sind Menschen, die nach den Sternen schauen und sie folgen dem Stern der sie leitet.

Und sie folgtemn dem Stern


Der Stern von Bethlehem gibt keine so klare Weisung wie der Engel. Doch die Magier benötigen diese klare Weisung auch nicht, denn sie sind gewohnt abstrakt, d.h. analog zu denken; sie erkennen die äußeren Zeichen als Symbole des Inneren.

Das einzige Evangelium, daß von der Huldigung der Sterndeuter berichtet ist das Evangelium nach Matthäus 2,1 – 2,12. Die fixe Achse der Tierkreiszeichen, weist Matthäus dem Wassermann zu.

Dem Evangelisten Lukas, wird in der fixen Achse das Tierkreiszeichen Stier zugeordnet und in seinem Evangelium, Lukas 2,1 – 7, finden wir den Bericht von den Hirten und der Erscheinung des Engels.

Als einfache Hirten, haben sich diese Menschen ihre Natursichtigkeit erhalten. Und somit einen anderen Zugang zu ihrer inneren Wahrnehmung als die heiligen drei Könige, denn sie sehen und hören den Engel und fürchten sich nicht, seiner Verkündigung zu folgen.

Die drei Weisen aus dem Morgenland stehen für den Menschen, der mit den Sternen verbunden ist und der bereits einen Weg geht. Sie sind ein Sinnbild des suchenden Menschen, der sich auf den Weg macht um dem Erlöser zu begegnen. Sie sind gebildet, man spricht von ihnen als Magier und als Weise aus dem Morgenland.

Sie haben die Sternenschrift des Himmels studiert, die wie damals noch selbstverständlich natürlich Astronomie und Astrologie beinhaltete. D.h. sie sind in der Lage nicht nur die äußeren Sterne, z.B. die „große Konjunktion“ zu sehen, sondern auch innerlich eine Beziehung zur Bedeutung dieser Zeitqualität herzustellen und den kosmischen Auftrag – im Sinne des Wassermann-Evangeliums - wahrzunehmen. Welchem Stern folgen sie?

Betrachtet man den Bericht des Matthäus, so hören wir: „Wir haben seinen Stern – oder sein Gestirn – am Morgenhimmel gesehen, und sind gekommen um ihm zu huldigen.“ ~

„Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer Freude erfüllt.“ (Mat. 2,9-10)

Jahrhunderte lang haben die Menschen gerätselt, was das wohl für ein Stern gewesen sein mag, von dem hier die Rede ist. Betrachtet man es inhaltlich, so ist der Stern das Licht der Seele, wie er in der 17. Arkane des Tarot abgebildet wird. D.h. die drei Weisen aus dem Morgenlande folgen ihrem Inneren Licht, wie der Eremit seiner Lampe. Was in unseren Abbildungen oft wie ein Komet aussieht, soll astronomisch betrachtet in dieser Zeit eine Jupiter-Saturn-Konjunktion gewesen sein, die zu dieser Zeit besonders strahlend am Himmel stand.

Materiell betrachtet wurde also die Frage nach dem Stern im Jahre 1603 neu und überraschend durch Johannes Keppler beantwortet, der am 17.12.1603 die Sternenkonjunktion von Jupiter und Saturn entdeckte.

Warum meinte Keppler, dass diese Konjunktion so bedeutsam sei? Er erinnerte sich an den berühmten jüdischen Astrologen Rabbi Arbabanel, der die Geburt des Messias vorausgesagt hatte und zwar deshalb, weil er für das Jahr 1464 dieselbe Sternenkonjunktion errechtet hatte, die Keppler im Dezember 1603 fand.

Keppler verglich die Daten und rechnete zurück, entdeckte im Jahr 7 vor Christus diese Konjunktion wieder, die nur alle 854 Jahre zu sehen ist. Dreimal erschien im Jahre 7 vor Christus diese Konstellation im Sternbild der Fische, und das machte diesen Stern so bedeutsam.

Astrologisch finden sich hier zwei polare Prinzipien in einer Verbindung wieder. Jupiter steht für Großzügigkeit, Toleranz, Einsicht und Erkenntnis und Saturn für Klarheit, Struktur und Konzentration auf das Wesentliche.

Kommen diese beiden in einer „großen Konjunktion“ zusammen, wie sie auch genannt wird, dann wird ein König der Gerechtigkeit (Jupiter-Saturn) in den Fischen (von Gottes Gnaden) geboren.


Woher kommen die drei Weisen?

Aus dem Morgenland. „Wir haben seinen Stern aufgehen sehen, und sind gekommen um ihm zu huldigen.“ (Mat. 2,2)

Wenn wir diese Metapher mythologisch betrachten so entspricht der Morgen, dem Ort des Sonnenaufgangs, dem Osten, dem „Ex oriente lux“ und für Astrologen befindet sich OSTEN, also vom Horizont her, der Aszendent.

Wir können also annehmen, daß die 3 Weisen eine Morgengabe (aus dem Osten, dem AC, als seinem mitgebrachten Potential) zu dem neugeborenen Kind bringen. Sozusagen eine Botschaft an die Seele, die am Beginn des Lebens noch in der Krippe ruht.

D.h. im Bewusstsein soll über die drei Gaben etwas wiedererweckt werden, was in Verbindung mit der Lebensaufgabe des Jesus steht, und so verweisen die 3 Gaben, auch auf das MC, das Lebensziel, dass es zu erlangen gilt.

Die Hirten – aus dem Lukas-Evangelium - bringen Lämmer als Gaben, etwas natürlich kreatürliches, wie es ja dem Tierkreiszeichen Stier entspricht.

Die drei Weisen bringen mit ihren Gaben etwas, was die Kunst des Menschen ausmacht und so finden wir für Matthäus als Symbol das Menschenhaupt, das in der fixen Achse des Tierkreises dem Wassermann entspricht.


Was für Gaben bringen die Heiligen Drei Könige?

Gold, Weihrauch und Myrrhe. Gold für den König, Weihrauch für den Priester und Myrrhe für den Arzt. Gold für die Sonne, Weihrauch für den Jupiter und Myrrhe für Saturn. Nach der Lehre der Weltzeitalter, geht zu dieser Zeit nicht nur ein kleines Weltenjahr von ca. 2150 Erdenjahren zu Ende, sondern ein großes Weltenjahr, ein Aeon. Ihren astrologischen Berechnungen zufolge beginnt mit Christi Geburt das Fische-Zeitalter und dieser Aeon, wird ca. 26000 Jahre dauern.

Das Kind in der Krippe soll der Herrscher über dieses Zeitalter werden, als ein König von Gottes Gnaden und so überreichen die drei Magier ihm Gold als erstes Geschenk. Gold als das edelste und teuerste der Metalle, das nur durch einen, der menschlichen Kunst entspringenden metallurgischen Prozeß gewonnen werden kann. Gold hat den höchsten Wert, es ist das Endprodukt des alchemistischen Weges. Gold steht als Symbol für das wahre Selbst, für den inneren Christus und Gold entspricht astrologisch als Metall der Sonne.

Das Schenken dieser goldenen Gabe, erinnert auch an die Johannes-Offenbarung, wo die 24 Ältesten ihre goldenen Kronen jeweils vor Gott niederlegen, aber dann immer wieder neu empfangen.

Dies bedeutet, dass das, was wir empfangen, erneuert wird, in dem wir es weitergeben und das mag wohl auch der Sinn der Weihnachtsgeschenke sein, die eigentlich erst am 06.01. ihren Platz hätten.

Die zweite Gabe ist Weihrauch, eine kostbare Portion getrockneten Baumharzes. Woran erinnert uns der langsam aufsteigende Duft eines solchen Wohlgeruches, wir hören das leise vor sich hin schmurgeln der kleinen Weihrauchkörner auf der glühend roten Kohle.

Der intensive Duft versetzt die Seele in eine höhere Form der Aufnahmefähigkeit. Genau dies finden wir auch im Symbol des Jupiters wieder, wo die Mondenschale sich über das Kreuz der Materie erhebt.


Wozu verwenden wir Weihrauch?

Der Weihrauch ist ein Symbol für Wandlung. Die Weihrauchkörner entstammen der Erde. Indem sie durch das Feuer verwandelt werden steigen sie mit der Luft nach oben, sozusagen eine Vergeistigung des Stoffes. So verbinden sie Erde und Himmel. Materie wird geopfert für den Geist.


Um eine andere Wirklichkeit wahrzunehmen, in Gebet und Meditation. Die Magier aus dem Morgenland fanden offenbar etwas in ihren astrologischen Betrachtungen, das der neue König dieses Zeitalters etwas Priesterliches als auch etwas Himmlisches in sich trägt. Und so bringen sie den Weihrauch dem Kind in der Krippe dar, als eine Botschaft seines inneren Wesens als Priester. Und der Priester wird Jupiter zugeordnet.

Die dritte und letzte Gabe ist die Myrrhe. Der Name geht auf das semitische Wort „murr“ für „bitter“ zurück. Myrrhe enthält einen Stoff, der eine deutlich heilende als auch desinfizierende Wirkung hat. Als Heilmittel wirkt es zusammenziehend, z.B. bei Zahnwunden; als Symbol verweist es auf die Bitternis des Lebens, die alchemistische Nigredo.

Haben Sie vielleicht schon einmal Myrrhe geräuchert? Nun es ist ein strenger, zusammenziehender, leicht scharfer Rauch – der in der Analogie sehr gut dem Saturn entspricht.

In der Antike wurde Myrrhe als Allheilmittel verwandt, es war ein wertvolles Geschenk. Mit Myrrheöl wurden Könige und Priester gesalbt, aber auch zur Salbung der Toten wurde es verwandt. Als Geschenk der Magier, weist es auch auf den Tod Jesu hin.

So verweist die Myrrhe im Sinne des Saturns auf die Aufgabe als Arzt und Heiler, ganz ebenso wie auf den Tod. Und wir sehen im späteren Verlauf, daß dieser Priester-Arzt Blinde sehend, Lahme gehend macht und Lazarus wieder aus dem Grabe herausruft. Wer ein wenig mit offen lauschendem Sinn, die Worte: streng, zusammenziehend, Salbung und Begräbnis an sich vorüberziehen lässt, der erkennt die Myrrhe als Gabe des Saturn.

Die gemeinsame Botschaft dieser drei Gaben ist, ein himmlischer Heilsplan geht in Erfüllung. In der Mitternachtsstunde des Jahres, vom 24. 12. bis zum 06.01. herrschte in früheren Zeiten tiefster Gottesfriede, aller Kampf und alle Arbeit ruhte.

Im inneren Jahr ist der 6. Januar der 13. Tag nach dem 24. Dezember.

Wie die 12 heiligen Nächte des Jahres den 12 Sternbildern der Sonnenbahn entsprechen, so deutet der 13. Tag, der Epiphaniastag, auf die von der Sonne verklärte Erde hin. Die Sonne ist als Dreizehnte der Mittelpunkt im Kreis der 12 Sternbilder. Mit dem Epiphaniastag, am 6. Januar, wurde das Kommen der drei Sternenweisen verbunden. Geführt von der Sternenschrift des Himmels, kam sie als Vertreter der heidnisch-kosmischen Mysterien zum Kind von Bethlehem.

Die Ankunft der Sternenweisen am 6. Januar, ist der Abschluß der 12 heiligen Nächte, in denen der Sternenhimmel besonders intensiv erlebt werden kann.

Und so lassen Sie mich abschließend zwei Gedichte von Alfred Schütze zitieren, welche die Botschaft dieser Zeitqualität in sich tragen:

„Die Mitte der Nacht ist der Anfang des Tages,
...
Achtet die Weihe der heiligen Nächte:
Gott ist`s, der das Dunkel durchbricht.“
Die heiligen 12 Nächte sind in jedem Jahr für empfängliche Menschen eine große Gnadenbezeugung Gottes.
„In jenen ausgesparten Nächten,
Da sich das Jahr zum Ringe schließt,
Bricht quellend aus des Schlafes Schächten
Ein Strom, der sich aus Gott ergießt.
Da leuchtet wie in der Legende
Ein Stern an deinem Firmament,
Der bis zu deiner Wallfahrt Ende
Als Licht auf allen Wegen brennt.“
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Und so wünsche ich Ihnen, geneigter Leser, einen guten Start ins Neue Jahr

Ihre

Angela Preis-Hartmann Astrologin + Heilpraktikerin

Sollten Sie sich für diese Themen tiefer interessieren, so verweise ich auf meine Artikel "Adventszeit - Wintersonnenwende"
als auch auf meine Seminare: "Der hermetische Schlüssel zur heiligen Schrift", "Das Weihnachtsmysterium" + "Das Ostermysterium".

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