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Wie lernt man eigentlich Astrologie? ~ Teil 2

Der Begriff für die Qualität der Zeit im Sinne von „Was ist die Lernqualität zu dieser Zeit“ ~ war CHEIROS.

Auch die alten babylonischen Astrologen wollten sicherlich nicht die Uhrzeit wissen; sondern das scopein bezog sich auf die „Qualität der Stunde“ und nur von diesem Standpunkt aus, macht Astrologie überhaupt erst Sinn.

Wenn hier nicht genügend Eigenhinterfragung vorhanden ist; geschieht es leicht, daß man sich aufschwingt in göttliche Höhen und meint das höhere Gesetz erkennen und überlisten zu können, wie Ikarus.

Sicherlich ist es menschlich verständlich, daß wir alle uns nach guten Lebensbedingungen sehnen, und diese auch erreichen wollen; daß wir mit Hilfe der Astrologie versuchen die rechte Zeit zu finden.

Der Verstand alleine nützt dem Astrologen recht wenig, auch wenn immer wieder behauptet wird, die Astrologie sei doch eine mathematische Größe; aber genau bei der Betrachtung eines Horoskops – kommt man durch die alleinige Arbeit mit dem analytischen Verstand maximal zur prognostischen Deutung von Ereignissen im Leben eines Menschen.

In der Retrospektive ist es einfach die Dinge zu erfassen und den Ereignissen einen Namen zu geben, Saturn-Return, Uranus-Transit, etc. Aber in der Prospektive wird es schon schwieriger.

Aber oftmals entgleitet die Frage in den Bereich der Quantität =
„Wann lerne ich einen neuen Mann kennen?“
– und viel zu wenig wird die Frage aus dem Bereich der Qualität der Zeit betrachtet =
„Wieso geschieht gerade mir, gerade dies, gerade jetzt?“
oder „Wozu dient diese Situation?“ “

Weise ist es, die Qualität der Zeit zu betrachten und die anstehenden Lernaufgaben auf sich wirken zu lassen. „Qualität der Zeit“ – lassen Sie sich diese Worte einmal auf der Zunge zergehen..., schmecken Sie sie....cheiros...!
Oder um es homöopathisch auszudrücken: „...Aude sapere...“
– das Schmecken der Zeitqualität mit allen Sinnen, daraus wird ein innerseelisches Erfassen der Wirklichkeit, die uns anspricht durch die Ereignisse, das körperliche Symptom, den Transit (nebenbei bemerkt: „transitus dei – ist der Durchgang eines Gottes)!

Durch diesen Umgang, durch das „Erahnen der unserem Lebensweg zutiefst innewohnenden Homöopathie in der Astrologie“ gelangen wir hinein in jene Bereiche der Astrologie, die ich die inwendige, die Qualitative nennen möchte. Ich habe ihr den Namen „Ars-coelestis“ gegeben, wobei sie diesen Namen nicht braucht, denn als himmlische Kunst ist sie zeitlos, ist das was WAR, IST und IMMER SEIN WIRD.

Lebenshilfe geben – bedeutet den anderen in seiner Eigenverantwortung zu belassen und sieht meines Erachtens anders aus. Oder anders herum gefragt, ist die Vorhersage eines behinderten Kindes Lebenshilfe?

Aber wir als Menschen brauchen nun einmal Namen, bzw. die heilige Schrift überliefert uns, das es die Aufgabe Adams, des ersten Menschen ist, den Dingen einen Namen zu geben. Dies gelingt Adam aber nur, weil er erkennt, daß er ein Teil der inneren Natur ist. Und weil er Anteil an der gesamten Schöpfung hat, obliegt ihm die Homöopathie des Wortes.

Ars-coelestis ist für mich jene himmlische Kunst, die einhergeht mit dem innerseelischen Vermögen, der Muse URANIA, deren Ausdrucksformen sich einstmals in der Qualität der Astrologia ebenso wie in der Quantität der Astronomia, äußerten zu folgen. Denn beide waren einstmals keine getrennten Wissenschaften sondern Qualität und Quantität in einem, im griech. ouranos = im Himmel, URANO ~ im Urahn.

Schauen wir noch einmal rückblickend auf unsere Ausgangsfrage:
Wie lernt man Astrologie?
So läßt sich nun erkennen, nicht die Quantität von Vorhersagen macht eine gute Beratung aus, da Zukunftsvorhersagen oftmals den Menschen gerade in seine unbewußten Ängste hineinführen bis hin zu sich selbst erfüllenden Prophezeihungen
– dann werden sie ....den und den....... kennenlernen.

Wohin solche Aussagen führen beschreibt folgendes Beispiel: Eine Freundin bekam einmal von einer Astrologin gesagt, sie werden mit 29 den Mann ihres Lebens kennen lernen. Zu diesem Zeitpunkt war sie gerade 23 Jahre alt. Ihr Leben lief weiter, aber trotz vieler Männerbekanntschaften in ihrem Leben, fand sie keinen der zu ihr passen wollte, denn im geheimen hielt sie sich an die Hoffnung in dieser Aussage, und wartete.

Dann war sie 29, 30 und nichts war eingetroffen.
Wie viele Möglichkeiten hatte sie in den Wind geschlagen, im Glauben auf das in der Zukunft verhießene Glück und war so an der Gegenwart vorbei gegangen.
Das trügerische,in die Zukunft projizierte Hoffnungsbild, nahm ihr so auf lange Zeit die Eigenverantwortung als auch die Möglichkeit zur Weiterentwicklung ihrer Beziehungsfähigkeit.

Bei all unseren Fragen „Wo komme ich her?“
oder „Wo gehe ich hin?“ kommt oft etwas wesentliches zu kurz – nämlich die Frage:
„Was mache ich zwischendurch!“
Wer genau in diese 3 Fragen hineingelauscht hat, wird in „Wo komme ich her?“ ~ den Aszendenten erkennen
und „Wo gehe ich hin?“ ~ verweist uns auf das Medium coeli.

Was dabei glatt unter den Tisch fällt, ist die Frage nach der Gegenwart.
„Was mache ich zwischendurch?“ verweist auf den Gegenwartsaspekt ~ der in der Astrologie mit „SONNE“ bezeichnet wird.
Ganz im hier und jetzt sein.
Der Weg = Sonne ~ ist das Ziel; ohne den es kein vergangenes oder zukünftiges geben wird.


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