Liste der Artikel: Astrologie Aktuell


Zyklische Zeiten – Lebensalter, Prognose und Astrologie


Für den Astrologen zeigt sich die zyklische Entfaltung des Menschen im Horoskop als sein Geburtsmandala.


Zahlenmystisch betrachtet fragen wir uns:
Woraus entsteht alles?
Antwort:
Aus der 0. Und hier ist es eine Frage des Glaubens, ob wir in der Null ein vollkommen leeres Nichts sehen oder die Null als nicht manifestierte Fülle eines unsichtbaren Etwas begreifen.

Zyklus

Im Tarot finden wir bei 0. Den Narren und direkt daneben 21. Die Welt. Beide Bildsymbole sind nur zyklisch zu verstehen, jeweils als Anfang oder Ende eines kosmischen Kreises.

Je nachdem in welche Richtung auf dem Kreisrund wir gehen wollen, treten wir rechts herum ein durch 0.
Den Narren und folgen dann der numerischen Zahlenfolge durch den Tarot.
Oder wir treten ein links herum, dann ist unser Ausgangspunkt die 21. Welt und unsere Wanderung führt zurück zum Ursprung = 0.

Im Horoskop ist der Nullpunkt der Aszendent.
Hier erfolgt mit dem ersten Atemzug, der Eintritt der Seele in die Zeit.
Von hier aus entfaltet sich das Rad des Lebens.
Und zwar in BEIDE Richtungen!

Körperlich betrachtet, gehen wir rechts herum, also im Uhrzeigersinn, von der 0 zur 84.
Dazu eine kleine Anmerkung: 84 ist das in der Rhythmenlehre angenommene menschliche Lebensalter.
D.h. nicht, dass man mit 84 sterben muß, bzw. manch einer wird gar nicht so alt und erreicht trotzdem sein Lebensziel!

In der Null ist dann, metaphysisch betrachtet, auch die vorgeburtliche Entwicklungsphase mit enthalten.
Mit dem Eintritt in die Sichtbarkeit = Geburt, beginnen wir zu zählen und am Ende von 365 Tagen feiern wir unser vollendetes 1. Lebensjahr.
Mit dem Eins werden, schließen wir zugleich das 1. Lebensjahr ab und treten ein in die Zwei.

Worauf ich aufmerksam mache möchte ist, das wir zum Geburtstag immer die „Vollendung“ einer Zahl feiern und nicht ihren Beginn.
Eins werden, bedeutet für die Entwicklung des Einjährigen, sich immer mehr in der Polarität, der Zwei, sprich dem Leben einzubinden.

Eins werden, auf dem Weg zurück zum Ursprung, bedeutet die im Laufe des Lebens herbeigeführte Vielzahl wieder rückgängig zu machen und sich seiner inneren Einheit erneut bewusst zu werden.
So betrachtet schreiten wir im Leben gleichzeitig durch zwei, sich durchdringende Zyklen.

Seelisch betrachtet, gehen wir links herum, entgegen dem Uhrzeigersinn.
D.h. wir betreten mit der Geburt das 1. Haus, dem astrologisch Widder-Qualitäten zugeordnet sind und erfahren unsere Entwicklung,
gemäß jenem Zeichen, dass dort als Aszendent angegeben ist.

Da der Tierkreis und das Häusersystem nicht deckungsgleich sind, finden wir
z.B. an der Spitze des 1. Hauses den Aszendenten (= AC).
Im 1. Haus befindet sich außer dem AC-Zeichen, meist noch ein zweites Tierkreiszeichen.
Nämlich jenes, das dem AC-Zeichen in der natürlichen Abfolge des Tierkreises nachgereiht ist.

Körperlich – folgen wir dem Uhrzeigersinn – da die Uhr uns ja die Entwicklung innerhalb von Zeit angibt.
Seelisch – heißt gegen den Uhrzeigersinn oder besser gesagt anders herum – da es bei diesem Rhythmus mehr um eine psychische Entwicklung geht, die dem Weg des Helden, des Heros oder der Heroine folgt.

Astrologisch betrachtet gibt es viele Systeme, die mit den Rhythmen arbeiten,
wie z.B. die Münchner Rhythmenlehre, die jedem Haus 7 Jahre zu Grunde legt.
Andere Systeme benutzen andere Rhythmen, z.B. den 6er, 10er oder 12er Rhythmus.
Jedes System ist in sich betrachtet stimmig, wenn der damit arbeitende Astrologe über genügend eigene Erfahrung mit seinen Rhythmen verfügt.

Problematisch wird es immer dann, wenn die so ausgerechneten Jahresdaten, wann sich z.B. ein Planet auslöst
– als konkrete Angaben für ein feststehendes Ereignis betrachtet werden.

Das ist deshalb problematisch, weil hier eine ungesunde Mischung hergestellt wird.
Nämlich zwischen Zeit, also wann etwas geschieht, bzw. Wunsch erfüllend betrachtet, geschehen soll.
Und der archetypischen Welt mit ihren astrologischen Symbolen, die zwar latent vorhandene Potenzen offenbart, aber nicht genau was geschieht.

Benutzt man die Lebensaltersphasen und ihre Rhythmen zur Selbsterkenntnis, lassen sich rückwirkend betrachtet, erstaunliche Erkenntnisse über den eigenen Lebenslauf erzielen.
In der Prognose, also der Vorhersage konkreter Ereignisse, erweisen sich all diese Systeme immer als hinfällig.
Und zu guter Letzt vor allem hinderlich für die eigene Entwicklung.

Ein Beispiel:
Ich kannte mal eine junge Frau, der im Alter von 25 Jahren von einer stadtbekannten Astrologin damals vorhergesagt wurde,
sie würde mit 38 den Mann ihres Lebens kennen lernen.
Im Laufe der Jahre lernte sie etliche Männer kennen, aber nichts blieb von Dauer.
Innerlich schien sie immer noch auf das Eintreffen der Prognose zu hoffen.
Als sie 39 wurde, dämmerte es ihr allmählich, dass sie aufgrund ihrer in die Zukunft verschobenen Erwartungshaltung,
die guten Chancen im Hier und Jetzt nicht ergriffen hatte.

Fazit:
Niemand kann uns die Verantwortung für die Zukunft abnehmen.
Und niemand kann uns sagen, was - wann - genau sein wird.
Wozu auch, um uns die Entwicklungschancen zu nehmen?

Wollen wir das?
Natürlich folgt das Leben Rhythmen und wem es gelungen ist, seinen astrologischen Lebenslauf mit vielen Ereignissen zu füllen,
der hat die Chance aus stattgefundenen Erfahrungen wertvolle Schlüsse zu ziehen.

Das rechtfertigt jedoch nicht die Erwartungshaltung, weder im Positiven, noch im Negativen,
dass sich das gleiche Ereignis in der Zukunft genau wieder so zeigen wird.

Warum sollte es das auch?
Nur wer in der Schule des Lebens, eine Klasse sitzen geblieben ist, erfährt die gleiche Wiederholung.

Ähnliches kann sich zeigen, wie z.B. das bereits erfahrene Prinzip auf einer anderen Ebene.
Auch die Ausformung eines Ereignisses kann von uns polar, also unterschiedlich bewertet werden.
Einmal empfinden wir es als positiv und leicht. In einem nachfolgenden Rhythmus empfinden wir es als eher negativ und schwer.
Beide Möglichkeiten offenbaren ja nur die zwei Seiten der gleichen Münze, also der Polarität des Prinzips.

Wer sich länger mit den Lebensrhythmen beschäftigt, der lernt unterschiedliche Qualitätszustände kennen.
Betrachten wir es einmal im Dreieck.
Als Erstes kommt das aktive Ausagieren einer Prinzipien-Thematik, danach folgt das passive Wahrnehmen, evtl. auch ein Erleiden der gleichen Thematik.
Erst nachdem wir diese beiden Erfahrungen gemacht haben, werden wir der Möglichkeit gewahr, uns auch neutral verhalten zu können.

Nachdem wir also beide Pole im eigenen Leben erlebt haben, entsteht Wahlfreiheit.
Dann sehen wir beide Möglichkeiten und können uns frei entscheiden, ob wir handeln wollen oder abwarten, oder vielleicht ganz anders.

Innerhalb dieses Reaktions-Dreiecks von Positiv, Negativ, Neutral gibt es noch einen 4. Punkt.
Die Mitte, sozusagen das innere Zentrum.

Hier in der Mitte, gibt es die Auseinandersetzung mit den polaren Prinzipien nicht mehr.
Denn das Bewusstsein hat sich vom äußeren Rand der Erscheinungen zurückgezogen zum inneren Punkt. Ist sozusagen zum Zentrum geworden.

Im Zentrum betreffen mich die Dinge, die ich äußerlich betrachtet, immer für so wichtig hielt, gar nicht mehr.
D.h. hier wächst die Erkenntnis, dass alles nicht wahr, alles nur Schein ist.
Es existiert nicht wirklich und hat auch keinen Einfluß auf mein inneres Leben, das ICH BIN.

Diese wertvolle Erfahrung wird aber nur demjenigen zuteil, der durch alle 3 Stufen hindurch geschritten ist.
Also nehmen wir ihm nicht die Entwicklungschancen durch voreilige Prognosen oder falsch verstandenes Helfersyndrom.

Stärken wir vielmehr seine Einsichtsfähigkeit in sein inneres Gesetz, das sich im sinnvollen Zusammenspiel seiner eigenen Rhythmen äußert, dann wird er Selbst mächtig.
Wohlgemerkt ist hier das Innere Selbst gemeint und nicht das äußere, das Ego.

Betrachtet er dann die Ereignisse innerhalb seines Lebenslaufs, sozusagen durch die Brille der Rhythmen, wird er die einzelnen Fäden im vermeintlichen Schicksalsgewirr als bunte Farbvarianten der Lebens-Stränge wahrnehmen können.

So gelingt es ihm, den Zyklus der Zeit nicht mehr als gegen sich gerichtet zu empfinden.
Vielmehr beginnt er zu begreifen und wahrnehmend reift er ihnen entgegen, indem er mit ihnen schwingt.
Dann wirkt das Horoskop wahrhaft homöopathisch und offenbart die ihm innewohnende Homöopathizität der Astrologie.

An dieser Stelle möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass es auch in der Spagyrik seit ca. 10 Jahren eine Arzneimittellehre gibt, welche die rhythmische Persönlichkeitsentwicklung innerhalb der Lebenszyklen ganz bewusst mit einbezieht.
Sehr zum Gewinn des bewusst gewordenen Anwenders. Wer dazu nähere Informationen möchte, der kann sich gerne an mich wenden.

Zusammenfassend sei gesagt, dass sich die Kenntnis und Erkenntnis der Rhythmen im Leben, als fruchtbare Möglichkeit offenbart, das Wirken der Lebenskraft bewusst zu unterstützen,
denn alles kreist um die innere Mitte, auf unserem Weg von der 0 zur 84.

Sei es links herum oder rechts herum…,
der Tanz des Lebens…,
tanzen Sie mit…,
schwingen Sie sich ein…,
es wird zu ihrer Freude sein.


In diesem Sinne,
wünsche ich Ihnen einen schönen Herbst
Ihre

Angela Preis-Hartmann
Astrologin + Heilpraktikerin



Liste der Artikel: Astrologie Aktuell